Embodiment-Was ist das?

Embodiment-Zen-Atelier

Embodiment ist eine These aus der Kognitionswissenschaft, nach der Bewusstsein einen Körper benötigt. In der Forschung der künstlichen Intelligenz ist diese These bereits bekannt. Demnach ist nicht nur die reine Rechenoperation der KI-Systeme von Bedeutung, sondern zunehmend auch deren Hardware. Es gibt schon inselbegabte Systeme, die z.B. exzellent Schach spielen können, aber nicht in der Lage sind, einen Stift zu halten. Viele Systeme haben (zum Glück?) keine Ähnlichkeit mit der Handlungsweise intelligenter biologischer Systeme. Wir Menschen planen, entscheiden situationsabhängig und verhalten uns oft routinemäßig in einer dynamischen Umwelt. Die Herausforderung der KI-Forschung liegt darin, Agenten zu schaffen, die sich in einer realen Umgebung situationsabhängig verhalten.

Tesla-Full-Self-Driving
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Starwars Roboter

Beim Autofahren nehme ich beispielsweise ständig neuen Input aus der Umgebung auf. Dieser Input beeinflusst meine Fahrweise. Meine kognitive Aktivität beinhaltet sowohl ständige Wahrnehmung, als auch ständige Handlung. Wahrnehmung ist nicht nur ein Aufnehmen sensorischer Reize, sondern auch eine ständige sensomotorische Interaktion zwischen Gehirn und Körper. Körperzustände beeinflussen psychische Zustände. Umgekehrt drücken sich psychische Zustände in Körper, Mimik, Gestik, dem Klang der Stimme, dem Sprachfluss etc. aus.

Positive-Koerperhaltung
Traurige-Koerperhaltung
Der-Klang-der-Stimme

Auch der Körper hat ein Gedächtnis. Er vergisst selten etwas, eher verdrängt er. Ähnlich wie man etwas mental verdrängen kann, kann auch der Körper Empfindungen und Gefühle verdrängen. Das äußert sich darin, dass man sich dann nicht mehr richtig spürt oder bestimmte Bereiche des Körpers unempfindlich gegenüber Berührungen werden oder gar taub werden. Viele Körper schützen sich z.B. durch Fetteinlagerung. „Sich ein dickeres Fell zulegen“. Ein Fettpolster ist im Grunde nichts anderes als gespeicherte Energie, die dem Körper nicht direkt zur Verfügung steht, aber die eine Schutzschicht zwischen der Außenwelt und dem verletzlichen Inneren des Körpers bietet und auch Wärme isoliert. Auch unsere soziokulturelle Umgebung beeinflusst Kognition und Körper. Ein unsicheres Umfeld spiegelt sich z.B. in einem ganz anderen Hormonhaushalt wider als eine friedliche Umgebung. Was wir erleben oder erfahren, wird nicht nur in unserem Gehirn gespeichert, sondern auch im gesamten Körper. Dies wird z.B. in Muskelspannungen, Gelenkstellungen, Emotionen und bestimmten Haltungen erkennbar. Ein flexibler und bewegter Körper ist die beste Voraussetzung für einen gesunden und flexiblen Geist.

Schutzschicht
Unsichere-Umgebung
Flexibler-Körper
Mens sana in corpore sano”- Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper
— Lateinisches Sprichwort

Wie arbeite ich mit Embodiment?

In der Rolfing-Methode nutze ich Embodiment, um meinen Klienten Haltungsmuster über Körperempfindungen bewusst zu machen. Erst durch Bewusstheit kann Veränderung entstehen. Umgekehrt ist eine gelernte Information oft erst dann richtig verstanden, wenn auch der Körper verstanden hat, was sie bedeutet. Die Aufforderung: „steh gerade!“ ruft meistens ein mit Anstrengung verbundenes Haltungsmuster in uns hervor. Im ROLFING® möchte ich aber genau das Gegenteil erreichen. Mein Ziel ist es, eine mühelos aufgerichtete Haltung erlebbar zu machen. Erst wenn mein Klient oder meine Klientin in ihrem eigenen Körper gespürt hat, wie sich eine solche Haltung anfühlt, hat der Körper eine Chance sie auch zu verkörpern. Das Spüren im eigenen Körper ist also nochmal anders als nur die Idee von einer geraden Haltung.

Aufrechte-Haltung

In der Gyrotonic-Methode und im Tanz ist es ähnlich. Ich arbeite mit verschiedenen Bewegungsprinzipien, die ich nicht nur erkläre und/oder vormache, sondern meine Klienten erspüren lasse. So finden sie heraus, was ein Bewegungsprinzip in ihrem eigenen Körper bedeutet. Eine Bewegung kann bei mir ganz anders aussehen und sich auch anders anfühlen, als in einem anderen Körper, allein wegen meiner Statur, der Länge meiner Arme oder Beine, der Winkel, in denen meine Knochen zu einander stehen oder der Beschaffenheit meiner Gelenke. Bewegungen sind individuell. Wenn meine Klienten etwas erspüren und mit dem Körper verstanden haben, dann können sie es in ihrem Körpergedächtnis abspeichern. Hier ist es zuverlässiger verankert, als im Kopf, denn der Körper vergisst nicht so schnell.

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Was sagt mir dein Körper?